Vereinsinformation:
1/2009 - Dezember 2009
Vorwort
Ein besonderes Ballerlebnis
Freizeitgestaltung
Was heißt Gleichstellung bei der Arbeit?
Habt ihr das gewusst?
Die vielen Fragezeichen???
Australien
diskutiert Lockerung der Einreise
Projekt Alice
Weihnachten und die Lichtdekoration
Vereininternes
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Vorwort:
Liebe Mitglieder, liebe Freunde des Vereines Miteinander leben,
danke sagen, dass ihr trotz Wirtschaftskrise und einigen Unkenrufen
unserem Verein mit Eurem Mitgliedsbeitrag und Spenden die langjährige
Verbundenheit bekundet habt. Auch unseren Behörden, Ämtern
und Stadtvätern ein Dankeschön für ein gutes Miteinander
und die finanzielle Unterstützung.
Das kommende Jahr 2010 ist für uns ein besonderes Jahr. Wir
dürfen unser 20-jähriges Bestehen feiern! Es ist auch
nicht selbstverständlich, aber wir können sagen, bis
jetzt haben wir unsere selbst vorgegeben Aufgaben ganz gut gemeistert.
Denn es ist nicht einfach und leicht im Trubel des Überflusses
und Überflutung von so vielen Reizen in unserer Gesellschaft
Menschen zu finden, die bereit sind, für Menschen die etwas
Unterstützung, Freude und Liebe brauchen, ein bisserl Freizeit
und Engagement zu Verfügung zu stellen und mitzuarbeiten.
Daher möchte ich mich auch gleich zu Beginn meines Vorwortes
bei allen Vorstandsmitgliedern, Webmaster und Helfern für
ihre langjährige Treue danken. Mit Wehmut müssen wir
uns leider von zweien verabschieden. Wir sind nun auf der Suche
nach einem Kassier/in und Schriftführer/in. Wir sind in guter
Hoffnung bis zu unserer Generalversammlung im März nächsten
Jahres dafür Menschen guten Herzens zu finden. Umgang mit
Computer und Mailversand sollte Voraussetzung sein. Wenn du dich
dafür berufen fühlst bzw. jemanden weißt, bitten
wir dich dringend mit uns Kontakt aufzunehmen. Unser Jubiläumsjahr
werden wir mit einer Festschrift und einer besonderen Veranstaltung
feiern. Wir freuen uns schon sehr darauf und möchten Euch
schon heute dazu recht herzlich einladen.Unser Budget ist nicht
so groß wie von einigen Hilfsorganisationen in unserem Bezirk,
daher sind uns auch Grenzen gesetzt. Trotzdem sind wir überzeugt,
dass wir schon vieles aufzeigen, bewegen und Menschen mit besonderen
Bedürfnissen Mut und Bereitschaft zur mehr Selbstständigkeit
vermitteln konnten. Durch unsere gemeinsamen, meist kulturellen
Ausflüge, aktiven Veranstaltungen wie z.B. das Theaterprojekt
Mostviertel-Festival „Hinein ins freie Leben“ werden
Barrieren abgebaut und überwunden. Die Festschrift im kommenden
Jahr wird das ein wenig aufzeigen und uns wieder ins Gedächtnis
rufen, denn wir brauchen ein wenig Motivation, damit nicht Stille
einkehrt. Stille ist schon gut, hier darf sie aber keinen Platz
haben, denn das wäre Stillstand, den möchten wir nicht.
Mein ganz persönliches großes Anliegen ist es, unseren
mental behinderten Menschen, die fast alle in Werkstätten
beschäftigt sind und in Wirklichkeit nur Taschengeld bekommen,
für mehr Rechte zu kämpfen. Die Rechte der Beschäftigten
in den Werkstätten müssen einfach angepasst werden.
Das ist noch eine große Diskriminierung gegen-über
diesen Menschen. Chancengleichheit für behinderte Menschen
erfordert einfach gemeinsame Anstrengung aller. Auch sie sollten
entlohnt werden und in unser Sozialver-sicherungssystem Eingang
finden. Auch sie möchten einmal eine eigene Pension bekommen.
Das verstehe ich unter „Anerkennung“ behinderter Menschen.
Daher begrüße ich die Initiative des Behindertendachverbandes
ÖAR und der ÖKSA (Österreichisches Komitee für
soziale Arbeit) die einen Informationstag im Parlament in Szene
gebracht hat.
Damit unsere behinderten Menschen aber auch gute bzw. bessere
Arbeit bringen können, brauchen sie vor allem auch eine Ausbildung.
Die ist leider noch immer mangelhaft. Nicht in jeder Schule ist
integrative Bildung möglich und für viele ist sie im
15. Lebensjahr beendet. Eine integrative Weiterbildung nach der
Grundschule existiert eigentlich nicht. Neun Jahre sind einfach
nicht genug! Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf
haben keinen Zugang zu berufsbildenden Schulen. Einstweilen kann
ich nur davon träumen, doch ich bin zuversichtlich, dass
unsere nächsten Generationen behinderten Menschen dies alles
bieten werden.
Ich denke, das Jahr 2009 hat uns schon ein wenig zum Nachdenken
gebracht. Auch wir in Österreich wurden von der Wirtschaftskrise
eingeholt. Wir glauben aber, dass wir auf einem besseren Weg sind
als viele andere. Das wichtigste ist, vergessen wir die Schwächeren
nie, sie sind in Wirklichkeit die Starken. Sie sind es, die uns
Lebenskraft vermitteln, damit wir sagen können, das Leben
ist doch
schön!
Gesegnete Feiertage und ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2010.
Eure Obfrau
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Ein
besonderes Ballerlebnis
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„No Problem- der
etwas andere Ball“ in Baden zieht schon viele
Leute in den Bann. Noch dazu, weil er doch ein ganz besonderes
Flair aufweist! Das Casino hat ihren schönen Saal für
die unterschiedlichsten Menschen zur Verfügung gestellt,
die sich einfach einmal ganz ungezwungen bei Musik und verschiedenen
Darbietungen unterhalten möchten. So wie in Tulln der
Frühlingsball schon einen Namen hat, so auch dieser
No Problem Ball in Baden.
Daher beschloss unsere Obfrau Gerlinde Zickler für
diesen Ball ein wenig Werbung zu machen. Einige aus unserem
Caritas-Wohnhaus waren gleich begeistert. Einmal über
den Tellerrand hinaus schauen und wo anders das Tanzbein
schwingen bzw. Unterhaltung genießen.
So besuchten wir am 13. Februar 2009 als kleine Truppe (auch
Mag. Daniel Wied, Leiter der Tageswerkstätte Tulln
mit seiner lieben Frau Gabriele) mit zwei Autos, doch etwas
festlich gekleidet, diesen Ball. Wir kamen sehr beschwingt,
aber nicht vom Alkohol, sondern mit all den herzlichen und
fröhlichen Menschenherzen in der Brust ziemlich spät,
die Geisterstunde war schon vorbei, nach Hause.
Solltet ihr wieder LUST DARAUF HABEN, DER KOMMENDE BALL
STEHT SCHON FEST.
Was ist eigentlich das Besondere an diesem Ball?
Es ist egal, ob Sie einen Partner haben oder nicht. Es ist
egal, ob Sie eine große Ballkleidung haben oder nicht.
Es ist egal, ob Sie maskiert kommen oder nicht. Es ist egal,
ob Sie tanzen können oder nicht. Es ist egal, ob Sie
im Rollstuhl sitzen oder nicht. In dieser Nacht zählt
nur der Mensch, der sich unterhalten und nicht allein sein
möchte. Das integrative Miteinander von Menschen mit
und ohne besondere Bedürfnisse wird dabei voll gelebt!Das
ist das Schöne! Eine halbe Nacht frei sein ohne Wertung,
einfach miteinander ein paar schöne Stunden leben und
genießen, was auch immer.
von Gerlinde Zickler
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Freizeitgestaltung:
Besuch Jan Pavesic
Auf allgemeinen Wunsch haben wir heuer im Sommer unseren Freund
Jan Pavesic im Caritas Wohnhaus Raxendorf besucht. Nach anfänglicher
Zurückhaltung hat er sich über unseren Besuch sehr gefreut.
Er stellte uns seine Freundinnen vor und zeigte uns die vielen Annehmlichkeiten
in seinem neuen Zuhause. Seine Bekleidung verriet uns, dass er immer
noch glühender Rapidanhänger ist. Nach großartiger
Bewirtung konnten wir noch den wunderschön angelegten Badeteich
bewundern. Ernst´l sorgte wie immer für gute Unterhaltung.
von Gfatter Johannes [
Bildergalerie
]
"Die Garten" Tull:
Im Juni bin ich mit den Leuten vom Verein „Miteinander Leben“
vom Stadtpark zur „Garten“ Ausstellung gegangen (oder
besser gesagt gefahren). Auf dem Weg dorthin hat sich Monika vor
einer Blindschleiche erschreckt. Wir hatten eine Führung, wo
uns verschiedene Pflanzen erklärt wurden. Beim Turm (Baumwipfelweg)
sind wir 2 Stockwerke hinauf und wieder hinuntergefahren. Julia
ist mit Überredungskunst mit Martin zu Fuß runtergegangen.
Später gabs kleine Snaks und Getränke, wobei wir über
das Gesehene gesprochen haben. Der Nachhause Weg war der Abschluss
des Ausfluges.
Anmerkung der Redaktion: Frau Barbara Chaloupek von der Garten Tulln
war sehr nett und sie hatte sich wirklich sehr bemüht mit ihrer
Führung diesen Nachmittag zu einem Garten-Erlebnis werden zu
lassen. Herzlichen Dank dafür!
von Paul Rothen [
Bildergalerie
] Therme
Laa:
Wir machten einen Ausflug in die Therme Laa an der Thaya. Ich war
gerne im Wasser, dort hatte ich viel Spaß mit meinen Freunden.
Auch in der Sauna war es sehr schön. Im Dampfbad war es sehr
warm und lustig.
von Manuela Berthold
Der Besuch der Therme Laa steht noch immer an erster Stelle. Es
war ein besonderes Vergnügen.
Es war sehr schade, als es vorbei war. Es war sehr lustig! Die Fahrt
dorthin ist nie langweilig und eintönig, denn auf den Feldern
sieht man Rehe, Hasen und auf den Straßenpflastern sitzen
die Vögel und warten, bis es was zum Fressen gibt. Schon bei
der Anfahrt im Bus kommen alle in Stimmung und singen Lieder.
(Anm.d.Red. Auf dem Heimweg sind dann alle todmüde und schlafen
ein.)
von Norbert Maierhofer
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Bildergalerie ]
Weinviertelfestival 2009:
Am 10. September haben wir die Viertelfestivalveranstaltung „Endlich
selbständig – Einstandsfest“ unserer Freunde in
Stockerau besucht. Die Idee dazu kam von unserer „Homewarmingparty“
im Vorjahr. Neu aufbereitet, hervorragend gespielt und mit anschließender
Diskussion (Schauspieler – Publikum) war diese Veranstaltung
ein amüsanter und nachhaltiger Denkanstoß für viele.
Wir gratulieren und freuen uns mit allen Beteiligten.
von Ernst Tille
Haus der Musik:
Ein Erlebnistag am, 14.11.2009 im „Haus der Musik“ in
Wien. Wir sind mit der Bahn von Tulln nach Heiligenstadt gefahren
und hatten eine weitere Verkehrsverbindung mit der U4 bis Stadtpark.
Von dort gingen wir zu Fuß bis zum Haus der Musik.
Dort angelangt gab es 4 Stockwerke zu besichtigen, mit Lift zu erreichen,
worüber Günter, Pauli und Renate sehr froh waren. Wir
bekamen ein Audio-Guide zur Erklärung der großen Meister,
wie Mozart, Beethoven, Schubert, Gustav Maler usw., deren Leben
in den Räumen ausgestellt war.
Weiteres beeindruckte uns sehr, wie das Hören, was du als Baby
im Bauch von Mama gehört hast. Experimentieren mit Musik wie;
Walzerwürfeln - Erwürfeln einer eigenen Walzerkomposition,
Virtueller Dirigent – dirigieren eines Orchesters und vieles
mehr machte uns Spaß. Nach diesen Klangerlebnissen brauchten
wir eine Stärkung und suchten das Restaurante „der Bettelstudent“
auf.
Zufrieden und voller Eindrücke fuhren wir nach Hause.
von Romana M.
Adventmarkt Karlsplatz:
Wir freuen uns alle Jahre auf den Besuch eines Weihnachtsmarktes.
Heuer hat Romana Moser den Karlsplatz vorgeschlagen, da wir beschlossen
haben mit der Bahn zu fahren.Da gab´s natürlich einiges
an Kunsthandwerk zu sehen. Unter anderem war natürlich Tiffany
und Keramik sehr interessant, da man die ja auch selbst erzeugt
und sich auch Ideen holen konnte. Günther hätte am liebsten
an jedem Stand etwas gekauft. Für seine Liebe, die Renate erstand
er einen sehr schönen Ring. Worauf sie zwei schöne Lederfreundschaftsbänder
kaufte. So hat jeder etwas gefunden und als wir schon etwas durchgefroren
waren, wärmten wir uns mit einem Naturpunsch aus der Waldviertlerhütte.
Zum Abschluss gönnten wir uns noch einen Bauernkrapfen, wobei
Pauli meinte, er nimmt sich die Marmelade auf der Jacke mit nach
Hause.Am Bahnhof Heiligenstadt stiegen wir um 16:54 Uhr ganz schnell
in den Niederflurzug Talent ein. Drinnen waren wir ja schnell, aber
O je, der Zug fährt durch bis Groß Weikersdorf.Da half
nur noch die große Bitte an den Zugbegleiter um einen Anruf
bei der VLS.Und siehe da, auch bei den ÖBB ist Weihnachten,
wir durften in Tulln aussteigen und kein Fahrgast hat gemurrt deswegen.
Danke an die Mitarbeiter der ÖBB durch die unser Ausflug ein
wunderschönes Erlebnis war.
von Ernst Tille [
Bildergalerie ]
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Was
heißt Gleichstellung bei der Arbeit?
Wie schon im Vorwort geschrieben ist es uns ein besonderes Anliegen,
die Leistung und Arbeit behinderter Menschen, auch von lernschwachen
Menschen, mit Respekt anzuerkennen. Je mehr Aufklärung
und Information auf diesem Gebiet geschieht, je schneller und
leichter werden unsere behinderten Menschen auch in der Arbeitswelt
bestehen können und Anerkennung bekommen.
So ist mir ein schöner Artikel in die Hände gefallen,
das uns aufzeigt, wie und was in Wirklichkeit damit gemeint ist.
Siehe
"das GLEICHSTELLUNGSBUCH" [
hier ] oder unter
SELBSTBESTIMMT LEBEN
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Habt
ihr das gewusst?
Die AKNÖ verlangt stärkere Unterstützung
für Menschen mit Behinderung.
Text: Arbeiterkammer erstellt am 23. Juli 2009 14:49 Uhr
Gleichberechtigte Mobilität für Menschen mit Behinderung
ist Ziel der AKNÖ.
Anlässlich der Begutachtung der neuen NÖ Fahrtkostenzuschussverordnung,
verlangt die AKNÖ weit reichende Verbesserungen für Gleichbehandlung
von Menschen mit Behinderung.“In Fragen der Gleichbehandlung
sehen wir in Niederösterreich einige offene Probleme,”
urgiert AKNÖ Experte Mag. Josef Fraunbaum. “Die NÖ
Fahrtkostenzuschussverordnung bringt in dieser Hinsicht leider keine
weit reichenden Verbesserungen.”
Die Kritik der AKNÖ bezieht sich dabei auf die relativ unklaren
Formulierungen im Entwurf. Die Fahrten in der Freizeit sind im Entwurf
nicht berücksichtigt. Das Ausmaß des Kostenzuschusses
ist aus Sicht der AKNÖ nicht ausreichend geregelt und in vielen
Punkten zu gering angesetzt.“Wir haben im Zuge unserer Arbeit
große Unterschiede bei den Kostenzuschüssen bei Fahrten
von Menschen mit Behinderungen zwischen den Bundesländern feststellen
müssen”, erklärt Mag. Fraunbaum “besonders
die ungleiche Behandlung innerhalb des Bundeslandes Niederösterreich
ist nicht nachvollziehbar.”
So zeigt ein Vergleich der Fahrtkosten innerhalb Niederösterreichs
einen deutlichen Handlungsbedarf. Während in Wr. Neustadt für
eine Privatfahrt 2,20 Euro im gesamten Stadtgebiet zu bezahlen sind,
müssen in St. Pölten 7,00 Euro für eine Fahrt von
Menschen mit Behinderung aufgebracht werden. In Wien liegt der einheitliche
Fahrpreis mit 1,80 Euro deutlich darunter.“Wir hoffen mit
unseren Anregungen im Zuge des Begutachtungsverfahrens eine größere
Verbesserung für diejenigen Menschen erwirken zu können,
die ein Recht auf unsere Solidarität haben”, so AKNÖ-Experte
Mag. Josef Fraunbaum abschließend.
Was können behinderte Menschen?
Bis heute kenne ich tatsächlich keinen blinden Lokomitivführer.
Aber es gab bis vor kurzem in Großbritannien einen blinden
Bildungsminister, in Deutschland gibt es blinde RichterInnen, der
blinde Kletterer Andy Holzer aus Oberkärnten erklomm zahlreiche
Extremgipfel.
Stephen Hawking kann aufgrund seiner Lähmung keinen Finger
rühren, wurde aufgrund seiner wissenschaftlichen Leistungen
aber mehrfach für den Nobelpreis vorgeschlagen. Wolfgang Reithofer
hat MS, bewegt sich im Elektrorollstuhl fort und leitet von dort
aus das Firmenimperium Wienerberg. Behinderte Menschen leiden oft
nicht unter ihrer Einschränkung sondern unter dem, was man
ihnen zutraut.
Helene Jamer meistert trotz ihrer Gehörlosigkeit gute Arbeit
als Abgeordnete. Viel gilt es für gehörlose Menschen zu
tun: bilingualer Unterricht, Untertitelung des gesamten ORF-Programms,
Vorurteile wie jene des Leserbriefes abzubauen. Die Aufgabe einer
Abgeordneten liegt vor allem in der Kommunikation, daher sind die
DolmetscherInnen mehr als gerechtfertigt.
Die Dolmetschung der Plenarsitzungen in die Gebärdensprache
bietet auch anderen gehörlosen Menschen einen Zugang zu diesem
Demokratieprozess. Bis vor kurzem wurden gehörlose Menschen
als “taub-stumm” bezeichnet. Davon kann doch gar keine
Rede mehr sein. Nun wird Helene Jamer in ihrer Sprache wichtige
Anliegen vertreten. Wir sollten ihr dabei zuhören! |
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Die vielen Fragezeichen
????
Die Mindestsicherung (wann kommt sie)
Es hat sich zu schön angehört, um wahr zu sein, als
der damalige Sozialminister Erwin Buchinger Anfang 2007 die bedarfsorientierte
Mindestsicherung für alle ankündigte. Nach mehrmaligem
Verschieben und Einsparungen soll sie nun doch kommen, aber es
sind gerade für Menschen mit Lernbehinderungen noch einige
Fragen offen.
Die aktuelle wirtschaftlich angespannte Lage und aus-
ufernde Staatsschulden sind kein guter Boden für sozialstaatliche
Reformen und auch die bedarfsorientierte Mindestsicherung wurde
im Ministerrat vom Juli 2009 ordentlich gekürzt.
Nun sollen es statt 14 Auszahlungen pro Jahr nur mehr 12 Bezugsmonate
werden und anstelle der ursprünglichen 783 Euro im Monat
werden es nun nur mehr 733 Euro sein. Die oft gehörte Furcht
vor der bedarfsorientierten Mindestsicherung als soziale “Hängematte”
ist daher einfach lächerlich.
Schließlich kostet eine Hängematte 40 Euro und für
die Montage derselben ist zumindest ein Kleingarten in der Höhe
von mindestens 7.000 Euro notwendig. Von Hängematten-Romantik
also keine Spur!
Die Fakten liegen doch auf dem Tisch. Laut der Armutskonferenz
sind in Österreich knapp eine Million Menschen “armutsgefährdet”
und 420.000 Menschen von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen.
Davon haben rund 90.000 Personen eine dauerhafte Behinderung und
auch diese Personengruppe hat meiner Meinung nach auch ein Anrecht
auf die Mindestsicherung.
Wie aber ist die Lage für jene Menschen mit Lernbehinderungen,
die nicht in einem sozialversicherungsrechtlichen Dienstverhältnis
stehen, sondern in Tagesstrukturen der Beschäftigungstherapie
(Werkstätten) arbeiten? Schließlich ist laut dem Entwurf
für die Mindestsicherung die Arbeitsfähigkeit und der
Arbeitswille ausschlaggebend und Arbeitsfähigkeit wird erst
dann zugestanden, wenn man mindestens 50 Prozent an Leistungsfähigkeit
hat.
Hier wäre es zu begrüßen gewesen, wenn bereits
im Entwurf klargestellt worden wäre, dass auch Menschen mit
Lernbehinderungen, die unter 50 Prozent Arbeitsfähigkeit
aufweisen, den vollen Anspruch auf die volle bedarfsorientierte
Mindestsicherung haben. Und zwar unabhängig davon, ob sie
noch bei den Eltern wohnen oder bereits eigenständig in einer
eigenen Wohnung leben. Und
selbstverständlich auch ohne Einbußen in Bezug auf
finanzielle Förderungen, die sie bis dato erhalten.
In Wien bekommen Menschen mit Lernbehinderungen, die in der Beschäftigungstherapie
arbeiten und nicht
selbstständig die Kosten für ihr Leben verdienen können,
eine so genannte “Dauerleistung” von der Stadt Wien.
Darüber hinaus gibt es noch Beihilfen (etwa die Wohnbeihilfe),
die Menschen mit Behinderung und geringem Einkommen unterstützen.
Wenn die Mindestsicherung in der derzeitigen Höhe von 733
Euro nun nur 12 Mal im Jahr ausbezahlt wird, aber alle anderen
Leistungen pauschal ersetzen soll, würde das für viele
Menschen mit Behinderung bedeuten, dass sie weniger Geld bekommen
würden.
Ein Beispiel: Herr X arbeitet in einer Werkstätte für
Beschäftigungstherapie und erhält neben der Sozialhilfe
in Höhe von 791 Euro sowie der Familienbeihilfe in Höhe
von 153 Euro und der erhöhten Familienbeihilfe in der Höhe
von 139 Euro auch ein Pflegegeld in der Höhe von 154 Euro,
also 1.236 Euro pro Monat. Das Pflegegeld ist ja von der Mindestsicherung
ausgenommen, aber beim Bezug der Familienbeihilfe ist für
viele Menschen mit Lernbehinderungen unklar, ob sie diese weiterhin
erhalten oder ob diese durch die Mindestsicherung geschmälert
werden. Diese Unklarheit führt zu Unsicherheit und es wäre
Aufgabe der Politik, hier für klare Antworten zu
sorgen.
Nun heißt es in dem Entwurf zur Mindestsicherung, dass
niemand schlechter gestellt werden soll und niemand Geld verlieren
soll. Daher liegt es auf der Hand, dass die Länder mit ihren
Zuschüssen diese Differenz ausgleichen sollen und es gibt
bereits viele Anzeichen, die darauf hindeuten, dass etwa die Stadt
Wien diese Differenzen selbstverständlich ausgleichen wird.
Verbindliche Aussagen oder Zusagen seitens der Landespolitik gibt
es aber bis dato nicht und das führt auch zur Unsicherheit
der betroffenen Menschen.
Außerdem heißt das dann auch, dass wieder jedes Bundesland
eigene Regelungen einführt und weiterhin neun verschiede
ne Standards in neun Bundesländern gelten werden. Ob da in
jedem Bundesland dieselben Ausgleichszahlungen erfolgen werden
oder nicht, kann derzeit niemand beantworten. Und eigentlich läge
ja ein wichtiger Vorteil der Mindestsicherung darin, dass endlich
eine klare und bundesweite Regelung getroffen wird. Damit wäre
auch für Menschen mit Lernbehinderungen besser ersichtlich,
warum und von wem sie Unterstützungen erhalten. Ich bin aber
zuversichtlich, dass das Land NÖ korrekt handeln wird.
Die Mindestsicherung bietet aber auch noch eine andere, viel
wichtigere Chance. Endlich besteht die Möglichkeit, die Gleichstellung
von Menschen mit Behinderung und einer Leistungsfähigkeit
von unter 50 Prozent mit jenen Menschen, die nach dem Entwurf
Anspruch auf die bedarfsorientierte Mindestsicherung haben, voranzutreiben.
Viele dieser Menschen arbeiten in Werkstätten.
Ich kann das nur unterstützen und begrüßen! Obwohl
auch sie jede Woche Arbeit leisten, fällt diese Arbeit nicht
unter den Begriff “Arbeit”, wie er im Gesetz defi-niert
wird. Daher gibt es auch keinen Lohn, sondern nur ein Taschengeld,
keine Unfallversicherung, keine Sozialversicherung und keinen
Pensionsanspruch.
Es ist an der Zeit, auch hier für sozialrechtliche und pensionsrechtliche
Klarheit zu sorgen und nicht eine ganze Personengruppe von Rechten
auszuschließen, die anderen Menschen selbstverständlich
zugestanden werden.
Die bedarfsorientierte Mindestsicherung bietet die große
Chance - neben der wichtigen gesellschaftlichen Funktion der minimalen
sozialen Absicherung - merklich zur Verbesserung der Lebens- und
Arbeitsbedingungen von Menschen mit Lernbehinderungen beizutragen.
Diese Chance sollte nicht ungenützt verstreichen!
Ein Beitrag von Gerlinde Zickler
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Australien
diskutiert Lockerung der Einreise
Familien dürfen nicht in Australien einreisen, wenn ein
Familienmitglied behindert oder gesundheitlich beeinträchtigt
ist. Begründung: Das koste die Steuerzahler im Laufe seines
Lebens mindestens 20.000 AUD.
Ein Parlamentsausschuss erwägt nun, diese Regeln zu lockern,
berichtet die australische Nachrichtenagentur ABC News.
Eine nationale Untersuchung in Australien ergab, dass Familien
ihre behinderten Kinder aufgeben, um den australischen Immigrationskriterien
zu genügen. “Mir würde nicht erlaubt, in dieses
Land zu immigrieren, selbst wenn ich sicherstellen könnte,
dass ich einen vernünftigen Beitrag leiste”, empört
sich der blinde Vorsitzende des UN-Komitees für die Rechte
Behinderter, Professor Ron McCallum. Er sagte dem Untersuchungsausschuss,
die Regeln verletzten die internationalen Menschenrechtsverpflichtungen
Australiens.
Die Expertin für Einwanderungsgesetze der Universität
Sydney, Professor Mary Crock, berichtete dem Ausschuss, dass einige
verzweifelte Familien Kinder zurückließen, um den Kriterien
zu genügen. Es gäbe Familien, die buchstäblich
ein behindertes Familienmitglied abschütteln, was fürchterliche
Auswirkungen auf das Kind habe.
Dr. Dinesh Wadiwel von der nationalen ethnischen Behindertenvereinigung
erzählte dem Ausschuss, einige Familien nähmen an, sie
könnten ihre behinderten Kindern nach Australien bringen,
sobald sie sich niedergelassen hätten. Unglücklicherweise
müssten jedoch viele Familien jahrelang auf eine Familienzusammenführung
warten, die bei manchen nie komme.
AUSTRALIEN
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Weihnachten
und die Lichtdekoration
Während beim Klimagipfel in Kopenhagen überlegt wird,
was gegen die fortschreitende Erderwärmung getan werden kann,
wird weltweit weiterhin Energie verschwendet. Gerade zur Weihnachtszeit
sind vielen Leuten die 4 Kerzen auf dem Adventkranz nicht genug.
Tausende Lichtquellen müssen da strahlend, blinkend und Farbe
wechselnd die nächtlichen Gefilde erhellen. Und es werden
unter dem Deckmantel „sind ja eh Energiesparlampen!“
von Jahr zu Jahr mehr.
Lasst uns daher überlegen ob uns nicht diese vier Wachskerzen
eine angen ehmere, wärmere, natürlichere Atmosphäre
bescheren als diese elektrischen CO2-Bomben.
In diesem Sinne wünsche ich ein Frohes Fest!
Walter Orleth (WebDesign) |
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Vereininternes
2009 hielten wir 6 Vorstandssitzungen ab. Unsere Jahreshauptversammlung
war am 26. März 2009.
Es ist schon sehr interessant dass unsere Vereinsbehörde
dieses Jahr uns eine schriftliche Anfrage zukommen ließ,
ob es unseren Verein eigentlich noch gibt. Der Irrtum konnte aber
sofort aufgeklärt werden. Durch den Brand und Umsiedlung
wurde unser letzter Schriftverkehr mit der letzten Meldung unserer
Vorstände bei ihnen verlegt. Der Fehler lag nicht an uns.
Wir sind eigentlich sehr fleißig und sind auch stolz darauf,
daß wir immer ein schönes Jahresprogramm bewältigen
können. Nochmals allen Vorständen und auch unserem Webmaster
Orleth Walter ein herzliches Dankeschön für ihren Einsatz.
Wir möchten jetzt schon aufmerksam machen, dass wir 2010
ein Wahljahr haben und wir einen neuen Vorstand bestellen werden.
Voraussichtlich Anfang März, die Einladung erfolgt rechtzeitig.
Außerdem begehen wir das 20. Jahr Verein Miteinander leben.
Zwei Vorstandsposten müssen wir leider neu besetzen:Kassier
und Schriftführer.
Wir sind sehr zuversichtlich wieder Menschen mit Herz und Engagement
dafür zu finden.
Sollten Sie es sein bzw. jemanden wissen, bitte uns umgehend zu
kontaktieren. Der Umgang mit Computer wäre sehr hilfreich.
buero@miteinanderleben.at
g.zickler@rosenmaedchen.at
Unser Vorstand derzeit:
Obfrau: Gerlinde Zickler
Stellv.: Ernst Tille
Kassierin: Elisabeth Schneider
Stellv.: Monika Görtz
Schrift.: Elisabeth Prock
Stellv.: irgendein Vorstandsmitglied
Dank an die Sponsoren! |
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Ihre Anliegen
richten Sie bitte an:
Verein Miteinander leben
Frauentorgasse 41
3430 Tulln
Tel. 02272/61086
www.miteinanderleben.at
e-mail: buero@miteinanderleben.at
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