Vereinsinformation:
1/2008 - Dezember 2008
Vorwort
Barrierefreiheit –
Chance für alle
Adventausflug nach Mariazell
Hinein ins freie Leben "Housewarmingparty"
Menschrechte
Wie viele behinderte Menschen leben in Österreich?
Weihnachten in der Wirtschaftskrise?
Vereininternes
Zeitschrift schließen
|
|
Vorwort:
Liebe Mitglieder, liebe Freunde des Vereines Miteinander leben,
eines Jahres. Mit Freude kann ich Euch berichten, dass es für
uns ein sehr erfolgreiches und für unsere Mitmenschen ein
fruchtbares Jahr war. Mit voller Kraft hatten wir unsere Energie
in das Theaterprojekt fürs Viertelfestival des Mostviertel
NÖ gesteckt. Erstmals haben wir mit unserer Aktion unseren
Bezirk und sogar unser Bundesland überschritten. Vieles haben
wir daraus gelernt, viel Positives haben wir erfahren. Ich möchte
an dieser Stelle der Kultur Niederösterreich danken, dass
sie auch behinderten Menschen die Chance gibt bei einem so großen
Projekt mitmachen zu dürfen und so wesentlich für ein
offenes Miteinander beiträgt.
Eine große Chance sieht der Verein in der Verwirklichung
des Projektes „liebens- und lebenswertes Tulln – behindertenfreundlichste
Stadt Österreichs“ zu sein. Seit vielen Jahren haben
wir auf das Fehlen von Barrierefreiheit in unserer Stadt hingewiesen.
Vieles hat sich schon verbessert, doch es fehlt doch noch einiges.
Daher freut es uns, dass die Stadtvertretung nun Herrn Mag. Gregor
Demblin, selbst Rollstuhlfahrer und Mit-Initiator der Plattform
Motary, beauftragt hat einen Maßnahmenkatalog zu erstellen,
um dieses Ziel in Etappen verwirklichen zu können. Ich habe
Herrn Demblin dafür auch unsere Unterstützung zugesagt.
Wir haben einander auch schon getroffen, unser Wissen ausgetauscht
und vereinbart in Kontakt zu bleiben und uns immer wieder auszutauschen.
Mit diesem osterreichweit einmaligen Projekt ist die Stadt Tulln
einmal mehr voll im Trend der Zeit.
Es wird immer wieder der Wunsch von behinderten Menschen an uns
herangetragen, Freizeitaktivitäten zu setzen. Dies tun wir
viermal im Jahr. Wir möchten darauf hinweisen, dass wir diese
nicht nur für die Bewohner des Caritaswohnhauses machen,
sondern auch andere behinderten und nicht behinderten Menschen
in unserem Bezirk dazu eingeladen sind. Offensichtlich sind noch
immer Berührungsängste da bzw. müssen wir die Information
noch verbessern. Stille Post ist noch immer die Beste. Bitte weitersagen!
Wir werden unsere Aktivitäten halbjährlich auf unserer
Webseite veröffentlichen www.miteinanderleben.at .
Ohne Unerstützung der Stadtgemeinde und anderen öffentlichen
Institutionen, Vereinen und Mitbürgern, sei es durch Geld-
oder Zeitspenden, Verfügungsstellung von Räumlichkeiten
usw. könnte unsere Arbeit und unsere Ideen nicht durchgeführt
werden. So möchte ich im Namen des Vereines allen recht herzlich
danke sagen. Mit Ihrer Hilfe wird unsere Freizeitgestaltung mit
unseren behinderten Menschen immer ideenreicher, bunter und auch
leichter umsetzbar. Die integrative Stammtischrunde am Freitag
im Cafe Wagner ist nach wie vor sehr beliebt und hält sich
schon einige Jahre. Danken möchte ich auch allen unseren
Mitgliedern und unserem Vorstand für die Treue.
Auf den nachfolgenden Seiten sind unsere Ereignisse noch genauer
geschildert. Erfreuen Sie sich mit uns an den sichtlich zufriedenen
und glücklichen Menschen auf den Fotos, die wir alle mit
Liebe und ohne Bezahlung begleiten.
Die weltweite Wirtschaftskrise hat auch Österreich nicht
ausgelassen. Für viele Menschen ist sie auch in unserem Bezirk
spürbar. Doch gerade in schwierigen Zeiten müssen wir
zusammenstehen. So wünsche ich Ihnen/Euch mit Familie im
Namen des Gesamtvorstandes genug Kraft, ein friedvolles Weihnachtsfest
und alles Gute für das Jahr 2009
Eure Obfrau
|
[
nach oben ]
|
Barrierefreiheit
– Chance für alle
Auch unsere Obfrau hat mit Herrn Gregor Demblin von MOTARY über
Barrierefreiheit in Tulln diskutiert und ihm zugesichert, ihn
dabei zu unterstützen. Daher möchten wir euch diese
Plattform genauer vorstellen.
“Warum kann man das Bild nicht auch positiv zeichnen?”
fragt Gregor Demblin, Mit-Initiator der Plattform Motary. Motary
ist eine aktive, dynamische Plattform, für Menschen mit Bewegungseinschränkungen
hauptsächlich tätig in den Bereichen Wirtschaft und
Marketing. “Üblicherweise begegnet man diesen Menschen
mit viel Mitleid und Spendenaktionen. Doch das verändert
nichts. Wir wollen die Einstellung der Menschen grundsätzlich
umwandeln - weg vom bedauernswerten Sozialfall, hin zum aktiven,
vollwertigen Gesellschaftsmitglied, einfach zur Normalität.”
Motary sucht diesen Zugang zur Normalität bei der Wirtschaft.
Zielgruppe statt Spendenaktion ist das Schlagwort. Und die Zielgruppe
ist gewaltig: Jeder zehnte Europäer ist in irgendeiner Form
behindert. Dazu kommt das Älterwerden der Gesellschaft, sowie
vorübergehend Bewegungseingeschränkte, etwa Frauen mit
Kinderwägen oder Menschen mit Gips. Insgesamt kommt man so
auf 20% der Bevölkerung, die von Barrierefreiheit profitieren.
“Während in den Marketingabteilungen der Konzerne immer
speziellere Nischengruppen kreiert werden, wird diese riesige
Zielgruppe - aus Unsicherheit oder Unwissenheit - nicht beachtet.
Wir sagen: Denkt nach! Traut euch! Hier kann man großen
Profit machen!” Barrierefreiheit der Geschäfte oder
speziell entwickelte Angebote bedeuten bei der Größe
dieser Zielgruppe einen klaren Wettbewerbsvorteil.
Demblin, seit einem Unfall selbst Rollstuhlfahrer, sieht den
Weg zu Barrierefreiheit und Chancengleichheit direkt bei der Wirtschaft.
Denn diese hat ein natürliches Interesse, allen Menschen
Zugang zu Ihren Angeboten zu verschaffen. Motary hat bereits zahlreiche
erfolgreiche Kooperationen ins Leben gerufen, unter anderem mit
wirtschaftlichen Schwergewichten wie Telekom Austria und Hewlett
Packard. Mehrere Städte nutzen bereits das spezielle Know-how
von Motary. Mit Citroen wurde ein eigenes, im Handbetrieb steuerbares
Vorführauto entwickelt, ein eigenes Versicherungsmodell,
spezielle Internettarife und ein barrierefreies Massivfertighaus
sind derzeit in Ausarbeitung.
“Früher wurden Behinderte versteckt.
Heute sind sie bereits in Führungspositionen zu finden. Unsere
Stärke ist unsere Positiv-Botschaft. Wir wollen kein Mitleid,
gewinnen alle: die Wirtschaft durch neue Kunden, die Zielgruppe
durch bessere Angebote und Barrierefreiheit.”
Nun setzt auch die Stadtgemeinde Tulln Maßstäbe
und zeigt ein starkes Engagement im Bereich Barrierefreiheit und
setzt sich zum Ziel eine komplett barrierefrei Stadt zu werden!
Motary erarbeitet im Auftrag der Stadtgemeinde Tulln ein umfangreiches
Konzept. Die Ist-Situation wurde bereits erhoben und konkrete
Vorschläge für die Etappen der nächsten Jahre werden
übermittelt und ausgearbeitet, um Tulln schrittweise barrierefreier
und für seine Bewohner noch attraktiver zu gestalten.
Derzeitige konkrete Schritte:
Mit der Umgestaltung des Hauptplatzes wird in Etappe
1 ein deutliches Zeichen gesetzt. Dabei wird sich das
Team von Motary bestmöglich dafür einsetzen, sämtliche
Barrieren des Hauptplatzes zu beseitigen. Barrierefreiheit ist
aber immer auch im Bereich privater Unternehmer von Wichtigkeit,
wenn es um die Zugänglichkeit von Geschäften oder Gaststätten
geht. Daher liegt unsere Konzentration auf sämtlichen Anrainern
und Unternehmern, um sie in dieser Phase dazu zu bewegen, ihrerseits
Barrieren abzubauen. Für das Jahr 2008 waren zahlreiche Veranstaltungen
geplant, um ein weiteres Bewusstsein und eine Sensibilisierung
der Bevölkerung zu erreichen. Als zusätzlichen Anreiz
gibt es Förderungen für Maßnahmen zum Abbau von
Barrieren (Infos beim Motary-Team) auf E-Mail: motary.info@hg-communication.at
Wenn ihr Fragen oder Ideen an Motary richten wollt bitte unter
der Tel. Tel.: + 43 1 877 17 21 oder per E-Mail: motary.info@hg-communication.at
|
[
nach oben ]
|
Adventausflug nach Mariazell
Maria Zell ist nicht nur durch die Walfahrten bekannt, auch die
Lebzelterei und die Bienenwachskerzen aus diesem idyllischen Örtchen
in der Steiermark sind weltberühmt.
Die berühmte WalfahrtskircheBeides wollten wir mit unseren
behinderten Freunden einmal gemeinsam erleben. So meldeten wir
uns bei der Familie Pircher für eine Führung in ihrem
Familienbetrieb an.Eigentlich wollten wir mit Bussen nach Maria
Zell reisen, doch das Wetter hat uns einen Tag vorher überzeugt,
dass es sinnvoller ist, auch die Maria Zeller Bahn zu nützen.
Das wird für uns alle bestimmt ein schönes Erlebnis
sein!
So war es dann auch. Mit zwei kleinen Bussen fuhren wir bis St.
Pölten und weiter ging es mit dem Bähnle. Die Fahrt
wurde von mal zu mal idyllischer. Die verschneite Landschaft,
wie am Tag vorher angekündigt, hatte sich von der schönsten
Seite gezeigt. Immer dichter und dichter fielen die Schneeflocken
vom Himmel. Die Äste der Bäume wurden immer schwerer
und hingen tief herunter. Der Bahnhof in Maria Zell lag verträumt
und wie von der Welt abgeschnitten in tiefster Ruhe. Wir entschlossen
uns mit dem Taxi ins Dorf zu fahren, erst unsere Mägen zu
stärken, und dann leider etwas verspätet die Besichtungen
zu beginnen.
Der süße Duft von Honig, Mandeln und Gewürzen
entlohnte uns für den unwirtlichen Empfang am Bahnhof. Die
Chefin des Hauses erzählte uns die Erfolgsgeschichte des
Maria Zeller Lebkuchen. Wir durften alle ein Lebkuchenherz mit
der Glasur schmücken und mit nach Hause nehmen. Auch in der
Kerzen-Werkstätte war es nicht langweilig, auch dort konnte
jeder sich seine eigene Honigkerze drehen und mitnehmen.Die Heimreise
im Zug verkürzte unser Ernst Tille mit einem Fragespiel a
la Armin Assinger. Das Schneetreiben hatten wir mit nach St, Pölten
genommen und so wurde es auch noch für unsere Busfahrer etwas
anstrengend. Doch sicher kamen wir dann doch schon etwas müde
wieder in Tulln an.
Dieser Adventsausflug wird allen bestimmt noch lange in Erinnerung
bleiben. Hatte doch jeder von uns das Gefühl, als würde
eine Kerze in seinem Herzen brennen.
An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Unterstützern
und Helfern bedanken, denn ohne sie wir so ein Ausflug nicht durchführbar.
[
Bildergalerie ]
|
|
[
nach oben ]
|
Hinein
ins freie Leben “Housewarmingparty”
Ein Projekt von: Gerlinde Zickler
Projektleitung: Verein Miteinander Leben:
Wir danken der Initiative des Landes Niederösterreich für
das Projekt des Viertelfestivals. Dieses Jahr war das Mostviertel
an der Reihe. Wir durften mit dabei sein!
Freiheit ist immer die Freiheit des anders lebenden!
Behinderung? Was ist das?Behinderte Menschen haben sich gewünscht,
einmal ganz frei und öffentlich ihre Bedürfnisse und
Vorstellungen äußern zu können und von ihrer Sicht
des Lebens, seinen Freuden und Schwierigkeiten zu erzählen.
Das respektvolle Miteinander von behinderten und nicht behinderten
Menschen ist ein Kernanliegen des Projektes.
Die
aus diesem Ansatz entstandene Stegreif-Theaterperformance berichtet
davon, wie ein junger, schwer behinderter Mann endlich in seine
erste eigene Wohnung einzieht und mit Gästen, darunter Familienangehörige,
Freunde und Hausbewohner, dieses wichtige Ereignis feiert. Die
Zahl der Schauspieler ist nicht genau festgelegt, man weiß
ja nie wie viele Gäste kommen.
Es wird auf keiner erhöhten Bühne gespielt. Der ganze
Saal ist Bühne, ein großes Wohnzimmer. Dabei sind die
Zuseher mitten im Geschehen und, als Gäste, auch Teil des
Stückes. Gespräche entstehen, bedeutende Themen werden
angesprochen und diskutiert: Haushaltsführung, Ausbildung
und Beruf, Barrierefreiheit und Gleichstellung, Gefühle,
Liebe, Lebenspartner, Heirat etc. Das Stück klingt mit einem
Fest mit Livemusik und Tanz aus.
Dieses Theaterprojekt erhält seine Spannung nicht nur durch
das Thema, sondern auch durch die Schaffung von Spielräumen
für Unvorhergesehenes: Da die Zuseher auch Gäste und
daher Mitspieler sind, entsteht jedes Mal eine andere Dynamik
des Gespräches, des Erfassens und Zulassens von Themen. Für
alle Mitspieler eröffnet dieses Stück völlig neue
Erfahrungen.
Erstmals konnten wir über unseren Bezirk Tulln hinaus tätig
sein. Ich denke, da können wir stolz darauf sein.
Wir möchten allen Teilnehmern der Theatergruppe, unserem
Regisseur Michael Ledwinka, dem Verein „lebens und liebenswert“
aus St. Christophen mit Obfrau Marianne Fiebiger und ganz besonders
den Akteuren von Freak Radio in Wien recht herzlich für Ihre
tatkräftige Unterstützung danken. [
Bildergalerie
]
|
Unsere Aufführungen:
Sa, 07.06.08, 15:00 Uhr
im Rosenheim Tulln
Sa, 14.06.08, 19:30 Uhr
im Lengenbacher Saal Neulengbach
Sa, 06.09.08, 19:00 Uhr
im Donauhof Zwentendorf a.d. Donau
als Hörspiel in Wien im Kulturcafe von Freak Radio
zu hören unter:
http://1476.orf.at/radiomacher/freakradio080921.mp3
|
|
[
nach oben ]
|
Menschenrechte
Seit
dem 23. Oktober 2008 gilt die UN-Konvention über die Rechte
von Menschen mit Behinderungen auch für Österreich verbindlich.
„Wir in Österreich haben schon vieles gemacht
und die Bemühung um Verbesserung wächst, jedoch muss
noch einiges getan werden!“ (Obfrau von Miteineinander
leben Gerlinde Zickler)
Die Rechte von Menschen mit Behinderungen und der Schutz vor
Diskriminierung sind nun zumindest auf völkerrechtlicher
Basis festgelegt. Weitere 40 Staaten haben diese UN-Konvention
ratifiziert. Zwei Drittel der 650 Millionen Menschen mit Behinderung
weltweit leben in Entwicklungsländern.
“Ein Industriestaat wie Österreich muss - Finanzkrise
hin oder her - mehr tun können, um die gleich berechtigte
Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu garantieren und Menschenrechte
für alle, auch Menschen mit Behinderungen, zu gewährleisten”,
fordert Marianne Schulze, die als Menschenrechtsexpertin an der
Entstehung der UN-Konvention mitgearbeitet hat. In Entwicklungsländern
ist eine Gleichstellung bisher kaum verwirklicht - eindeutiger
Beweis für diese Diskriminierung: 95 Prozent der behinderten
Kinder in den Armutsgebieten der Erde besuchen niemals eine Schule!
Zwei Drittel der blinden Kinder in Afrika sterben binnen zwei
Jahren nach ihrer Erblindung. Die immer größer werdende
Zahl an Unterzeichner-Staaten der UN-Konvention zeigt aber, dass
auf politischer Ebene vieler Länder der Wille zur Verbesserung
der Situation wächst.
“Die völkerrechtliche Verpflichtung zur Gleichbehandlung
ist gerade für behinderte Menschen in Entwicklungsländern
wichtig, um ihnen endlich Zugang zu medizinischer Versorgung und
Bildung zu ermöglichen”, meint Rupert Roniger, Geschäftsführer
von ‚Licht für die Welt’ anlässlich des
heutigen Welttages der Menschen mit Behinderung.
UN-Konvention - Feigenblatt oder klare Absicht?
Klaus Voget, Präsident der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft
für Rehabilitation, sieht den aktuellen Handlungsbedarf klar
auf politischer Ebene: “Die letzte Bundesregierung - vor
allem Sozialminister Buchinger - hat das Zustandekommen dieses
Gesetzes rasch über die Bühne gebracht. Wir hoffen,
dass die neue Regierung nun die Implementierung der Inhalte in
die österreichische Rechtslandschaft zügig vorantreibt!”
Menschen mit Behinderungen sind im Alltag täglich mit ganz
speziellen Herausforderungen konfrontiert, die immer wieder beweisen,
dass tatsächliche Gleichstellung bisher nur auf dem Papier
existiert: “Um am öffentlichen Leben teilhaben zu können,
ist für viele die Verfügbarkeit eines Blindenführhundes
sowie eines Mobilitäts- und Orientierungstrainings unverzichtbar”,
fordert etwa Gerhard Höllerer, Präsident des Österreichischen
Blinden- und Sehbehindertenverbandes.
“Auch in Österreich, einer modernen westlichen Demokratie,
werden die mit der UN-Konvention verbundenen Menschenrechtsansprüche
kaum bis gar nicht realisiert. Geht man von den 10.000 gehörlosen
Menschen hierzulande aus, ist das beste Beispiel die GIS-Gebühr:
100% der Gebühr müssen entlohnt werden - für nur
26% konsumierbares Programm”, kritisiert auch Helene Jarmer,
Präsidentin des Österreichischen Gehörlosenbundes.
Martin Ladstätter vom Behindertenberatungszentrum
BIZEPS, Zentrum für Selbstbestimmtes Leben fasst die nächsten
Schritte nach dem Gesetzesbeschluss zusammen: “Es wird an
uns liegen, diesem Dokument Leben einzuhauchen. Ich mache mir
keine Illusionen. Dieses wirklich wichtige Menschenrechtsdokument
wird nur dann Verbesserungen in Österreich bringen, wenn
wir uns intensiv für die Umsetzung einsetzen. Das offizielle
Österreich hat dieses Dokument ratifiziert und ist damit
ziemlich selbstzufrieden. Doch dies ist nicht das Ende der Umsetzung,
sondern erst der Anfang.”
Dazu passt ganz gut das Bild von Michael Sicher, Coach und Mediator,
aus dem Karikatur-Adventkalender von Dr. Franz Josef Huanigg auf
www.franzhuainigg.atLachen verändert die Welt ... vielleicht
auch “Licht ins Dunkel”. Wir haben Karikaturist/inn/en
und behinderte Menschen eingeladen, ihre Sichtweise der Spendenaktion
zu zeichnen - mit Humor, Witz und Ironie ... Lachen Sie mit und
wählen Sie Ihre Lieblings-Karikatur! Die Karikatur mit den
meisten Stimmen wird mit einer Prämie ausgezeichnet.
Michael Sicher glaubt fest an “Success trotz Handicap”.
Ihm ist es wichtig, dass behinderte Menschen mehr (berufliche)
Chancen erhalten und nicht reflexartig unterschätzt werden.
Gerade als Rollstuhlfahrer ist er davon überzeugt, dass sich
viele Barrieren und Herausforderungen durch gezielte Kommunikation
gemeinsam meistern lassen.
Michael Sicher: “Die Idee zur Zeichnung kam sehr spontan.
Unterstützung für Menschen mit Behinderung sollte mehr
sein, als zu Weihnachten Geld zu spenden und darüber zu reden.
Gerade das Fernsehen kann durch die Integration von Menschen mit
Handicap in Sendungen - im Publikum, als TeilnehmerInnen oder
ModeratorInnen - ganzjährig dazu beitragen, gesellschaftliche
Berührungsängste abzubauen und zeigen, dass die Eigenheiten
aller Menschen auch für ‘uns’ gelten.”
Wir danken Michael Sicher für die zur Verfügungstellung!
|
[
nach oben ]
|
Wie
viele behinderte Menschen leben in Österreich?
Die Frage wie viele behinderte Menschen es in Österreich
eigentlich gibt, wird öfters an uns von Miteinander leben
gestellt.
Wir versuchen darauf eine Antwort zu geben.Hochgerechnet haben
ca. 630.000 Personen eine starke Beeinträchtigung bei der
Verrichtung alltäglicher Arbeiten, die mindestens schon 6
Monate andauert. Ca. 150.000 sind davon ein Leben lang betroffen.
Hinzu kommt, dass rund eine Million Menschen chronisch krank sind,
ohne eine starke Beeinträchtigung bei der Verrichtung von
alltäglichen Arbeiten zu haben. Insgesamt leben also in Österreich
rund 1,6 Millionen Menschen mit Behinderungen im weiteren Sinn.
Der Prozentsatz der Erwerbstätigkeit von behinderten Menschen
liege deutlich unter dem der Gesamtbevölkerung, verdeutlichte
der Sozialminister. So sei die Beschäftigungsquote der Menschen,
die eine starke Beeinträchtigung bei der Verrichtung alltäglicher
Arbeiten haben, um die Hälfte niedriger als die der nichtbehinderten
Menschen (34 Prozent zu 67 Prozent).
Dies spiegle sich auch in den Bruttoerwerbseinkommen wieder. Anteilsmäßig
erhalten mehr Menschen mit Behinderungen Bruttoerwerbseinkommen
unter 1.000 Euro monatlich als nichtbehinderte Personen (23 Prozent
zu 18 Prozent). Diese und weitere Daten finden sich im Bericht
der Bundesregierung zur Lage der Menschen mit Behinderung in Österreich,
welcher bereits vorab auf der Homepage des Sozialministeriums
www.bmsk.gv.at zum Download bereitsteht, informierte der neue
Sozialminister.
Hier gelte es anzusetzen und im Zeichen der Solidarität mit
unseren Mitmenschen, die eine Behinderung haben, alles Erdenkliche
zu tun, um für sie die Rahmenbedingungen zu verbessern, betonte
Hundstorfer. “Es ist das Ziel dieser Bundesregierung, gerade
für die Schwächsten unserer Gesellschaft sicherzustellen,
dass Diskriminierungen der Vergangenheit angehören und Chancengleichheit
bei der Suche nach einem Arbeitsplatz und in weiterer Folge bei
der täglichen Beschäftigung selbstverständlich
werden, so Rudolf Hundstorfer abschließend.
|
[ nach oben ]
|
Weihnachten
in der Wirtschaftskrise ?
Der Weihnachtsmann und das Christkind lassen sich nicht aus der
Ruhe bringen. Sie haben sich auch sicher nicht verspekuliert und
die Geschenke der Kinder verjubelt. Sie haben einen Rat für
uns Menschen: „Mit gutem Willen, Einigkeit und vor allem Ehrlichkeit
wird es wieder bergauf gehen.“.
In diesem Sinne wünsche ich ein Frohes Fest!
Walter Orleth (WebDesign)
|
[
nach oben ]
|
Vereininternes
1. Unsere Tätigkeiten und Vorhaben wurden dieses Jahr in
6 Sitzungsprotokollen dokumentiert. Es freut uns, dass sich der
Kreis bei unseren Vorstandssitzungen auch von unseren befreundeten
behinderten Menschen wahrgenommen wird und sich erweitert hat.
2. Die Vorstandsmitglieder sind gleich geblieben.
Obfrau: Gerlinde Zickler
Stellv.: Tille Ernst
Kassierin: Elisabeth Schneider
Stellv.: Monika Görtz
Schriftf.: Elisabeth Prock
Stellv.: irgendein Vorstandsmitglied
3. Die Mitgliederzahl stagniert, ist aber sehr treu, worüber
wir sehr froh sind, denn das ist ja die Basis für unsere
Tätigkeiten.
Die Jahreshauptversammlung wird im Frühling nächsten
Jahres sein, in der Hoffnung,doch wieder einige Mitglieder zu
sehen.
Dank an die Sponsoren! |
[
nach oben ]
|
Ihre Anliegen
richten Sie bitte an:
Verein Miteinander leben
Frauentorgasse 41
3430 Tulln
Tel. 02272/61086
www.miteinanderleben.at
e-mail: buero@miteinanderleben.at |