zur Starseite von MiteinanderLeben

Ausgabe: 1/2003 - Dezember 2003

Inhalt:

Projekt Wohnhaus
Wie behindertengerecht ist Tulln?
Freizeitgestaltung
Mit-Mensch-Tag

Zeitschrift schließen

Vorwort:

Liebe Mitglieder, liebe Freunde von Verein Miteinander leben,

das Jahr der Menschen mit Behinderung, von der Europäischen Union für das Jahr 2003 ausgeschrieben geht zu Ende. Diese neue Dynamik in der Behindertenpolitik hatte sich schon im Logo für das Europäische Jahr ausgedrückt. Die drei nach vorn gerichteten Pfeile standen für zentrale Botschaften

- Teilhalbe verwirklichen
- Gleichstellung durchsetzen
- Selbstbestimmung ermöglichen!

Es wurden viele landesübergreifende, bundesweite, regionale und lokale Aktivitäten im Sinne dieser Ziele abgehalten. Auch Miteinander leben hat mit dem Verein Möwe aus Tulln mit der Aktion MitMenschTag in der Rosenstadt Tulln ein Zeichen gesetzt.

Unser Verein geht in das 14. Jahr. Ein wesentlicher Auftrag war, ein Wohnhaus für geistig und mehrfachbehinderte Menschen in Tulln zu ermöglichen. Mit dem Baustellfest am 10. Okt. 2003 konnten sich die zukünftigen Bewohner und die Bevölkerung überzeugen, daß der Traum einer «eigenen Wohnung» für behinderte Menschen sich nun erfüllt und verwirklicht.

Bei unseren Mitgliedern, die mit Erreichung dieses Zieles ihre Aufgabe als beendet sehen, möchte ich mich für die Arbeit und Unterstützung sehr herzlich bedanken. Gerade der MitMenschTag am 28. Juni in Tulln hat gezeigt, wie wichtig und sinnvoll es ist, für und mit Menschen mit Behinderung weiterzuarbeiten, denn sie sind in unserer Gesellschaft nach wie- vor «unsichtbare Bürger». Jeder vierte Europäer hat ein Familienmitglied, das von einer Behinderung betroffen ist. Trotzdem kennen nur 4 % einen behinderten Arbeitskollegen und nur 1% einen behinderten Mitschüler. Ob am Arbeitsplatz, im Alltag, wie im Internet, in vielen Bereichen des Lebens, stoßen behinderte Menschen auf Barrieren. Resignation und Rückzug sind dann häufig die Reaktion.

Wir Menschen von Miteinander leben, sehen daher die Aufgabe, weiterzuarbeiten, mitzuhelfen, bewußtseinsbildend und wissenstiftend ein besseres Miteinander zu ermöglichen. Wir sind auch bemüht nach Erfordernis der Zeit und Erkenntnissen unsere gesteckten Ziele zu erreichen und bitten weiterhin um Ihre Treue und Unterstützung. Vielleicht ist auch jemand unter Ihnen, der gerne in unserem Vorstand mitarbeiten möchte.

So möchte ich Ihnen/Euch mit Familie vor allem Gesundheit, ein friedvolles Weihnachtsfest
und alles Gute für das Neue Jahr wünschen.

Eure
Obfrau
Gerlinde Zickler
Gerlinde Zickler

[ nach oben ]

Freude kommt auf! Das Ziel ist erreicht - im Jänner 2004 ziehen die ersten Bewohner ein!

Pressebericht

Baustellenbesichtigung: Am 11. September 2003 konnten sich unser Obfrau Stv. Ernst Tille und Thomas Kremshuber, Leiter des Wohnhauses der Caritas in Krems, mit der Kurierredakteurin Johanna Kreid vom Fortschritt des Wohnhauses überzeugen.

Tag der offene Baustelle: Am 10. Oktober 2003 um 14:00 Uhr präsentiert sich das
Wohnhaus in der Heinrich Proslgasse in Tulln zum ersten Mal der Öffentlichkeit.

Der Architekt erklärt Besuchern
das Wohnhaus
Thomas Kremshuber mit Freunden und
Besuchern

Sponsoren gesucht!
Wir suchen Sponsoren für Einrichtungsgegenstände im Wohnhaus, die nicht von der Caritas finanziert werden.

Für die Einzelzimmer: Fernsehsessel, Schreibtische, Tische, Regalwände u.s.w.

Für die Wohnzimmer: Wohnlandschaften (Leder), große Fernseher, Stereoanlagen…

Und das alles viermal, da es vier Wohneinheiten gibt.
Für den Garten: Große Bäume, Gartengarnituren (Hochlehner mit dicker Auflage).
Alle Gegenstände sollten massiv sein, um eine hohe Lebensdauer zu garantieren.

Nähere Information: Hr. Thomas Kremshuber Tel. 02732 / 79743-10.
Caritas St. Pölten, Referat Einrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung, Tel. 02742 / 844 402 oder
E-Mail: ebg@st.poelten.caritas.at oder Obfrau Gerlinde Zickler, Tel. 0676 / 919 35 44. [ nach oben ]

Wie behindertengerecht ist Tulln?

Wir machten im Jahr der Behinderten gemeinsam mit dem BG / BRG Tulln – 6. Klasse Prof. Schöber und 7. Klasse Prof. Stöger – ein Projekt
„WIE BEHINDERTENGERECHT IST TULLN“.
Dabei wollten wir gemeinsam die Probleme erarbeiten und aufzeigen, die Behinderten das Leben in unserer Gesellschaft schwer machen.
Unter der Devise „ein Problem SEHEN ist schon ein großer Schritt vorwärts“, nahmen wir diverse Ämter und öffentliche Einrichtungen unter die Lupe, wie gut erreichbar diese sind und wie man dort aufgenommen wird.
Da wir das Problem persönlich erfahren wollten, setzten wir uns selbst in den Rollstuhl, verstopften uns die Ohren und verbanden uns die Augen um so durch Tulln zu gelangen.
Wir benötigten dazu mehrere Rollstühle, die für den 19. und 21. November 2003 dankenswerter Weise von den Tullner Heimen (Rosenheim, Theresiaheim und Leopoldheim) zur Verfügung gestellt wurden.
Weiters sprachen wir mit Betroffenen und Passanten über die Probleme. Wie empfinden Betroffene Ihr Handicap und wie werden sie in der Gesellschaft aufgenommen? Sehen „nicht Betroffene“ die Probleme überhaupt und wie denken sie darüber?
Wir filmten, fotografierten und dokumentierten alles und werden einen Endbericht darüber veröffentlichen.
Im Sinne einer Verbesserung des Zusammenlebens von Behinderten und nicht behinderten Menschen hoffen wir auch weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit mit den Medien.[ nach oben ]

Ernst Tille

Gruppenbild der 6. Klasse mit Prof. Schöber Dir. Schubert erklärt uns den behindertengerechten Umbau der Musikhauptschule Besuch der BA & CA wo wir uns bei einer Erfrischung aufwärmen durften

>Freizeitgestaltung

Unser Homepage Betreuer Walter Orleth hat dazu Worte gefunden, die ich ungekürzt wiedergeben möchte.
„Tapetenwechsel brauchen wir alle und tut uns auch gut. Einfach ausreisen aus der täglichen Umgebung, fremde Luft schnuppern und etwas Neues erleben. Dieses Bedürfnis haben auch behinderte Menschen und manche benötigen dazu Hilfe. Diese Hilfe und die dafür notwendige Zeit stellen wir gerne zur Verfügung. Dafür konnten wir auch Freunde vom Rainbow-Trust in Tulln gewinnen. So machen wir Ausflüge, gehen Tanzen, besuchen Museen, gehen ins Kino und treffen einander jeden Freitag beim Integrationsstammtisch im Kaffee Wagner am Hauptplatz in Tulln.“
Wer neue Ideen hat meldet sich einfach unter miteinanderleben@rosenmaedchen.at
Wenn Ihr beim nächsten Ausflug mitmachen wollt, ruft mich einfach an: ERNST TILLE 02272 / 61329
[ nach oben ]

Besuch im Haus des Meeres im April    
     
Auch das technische Museum war ein
Erlebnis
Oldtimer, Wasserkraft, elektrische Energie, Foto und Filmtechnik bis zur Bluebox des ORF -
nichts blieb uns verborgen

Mit-Mensch-Tag

Am 28. Juni war ein großer Aktionstag für uns.

Beim Mit-Mensch-Tag konnten geistig-, körperlich behinderte und psychisch kranke Menschen gemeinsam mit gesunden Menschen einen lustigen, erholsamen und informativen Tag verbringen.
„MÖWE“ und „MITEINANDER LEBEN“ ermöglichten nach dem Motto „Integration kann gelebt werden“ allen BesucherInnen Vorurteile und Berührungsängste abzubauen.
Im Vorfeld konnten viele Mitwirkende von der Idee des MITEINANDER überzeugt und angesteckt werden. Allen voran ein Projektchor der sich aus SängerInnen 7 verschiedener Chöre zusammensetzte und für dessen Gelingen wir uns bei allen Mitwirkenden bedanken möchten.
Beim Ökumenischen Gottesdienst und bei den Ansprachen gab es mahnende – heitere – und besinnliche Worte. Aber alle ergaben denselben Sinn: Wir haben unterschiedliches Aussehen, verschiedene Qualitäten – geistige oder körperliche Kapazitäten – oder auch psychische Grenzen, aber eines haben wir alle gemeinsam: Wir alle brauchen Liebe, Zuneigung, Freunde und jemanden zum Reden.[ nach oben ]

Projektchor auf der Seebühne   Malen in der Kunstwerkstatt
     
Modern Dance Band  
Band Smartest Monkeys
     
Rollstuhltanzpaar  
Sitting Bulls beim Wettkampf
     
Vielleicht sollten wir öfter im Jahr einen MIT-MENSCH-TAG einlegen!
Mehr Bilder und Info über diesen gelungenen Tag findest Du [ hier ]

Ihre Anliegen richten Sie bitte an:
Verein Miteinander leben
Königstetterstraße 1a
3430 Tulln
Tel. 02272/61086
www.miteinanderleben.at
e-mail: miteinander.leben @ rosenmaedchen.at
[ nach oben ]